


Die Graffiti-Bewegung
Graffiti ist eine Jugendbewegung, die in den 60er Jahren in den USA entstand. In Philadelphia sprühte "Cornbread" seinen Namen immer wieder an Wände und wurde so in der Stadt bekannt. Bei den New Yorker Jugendlichen kam das gut an. Dort begannnen so viele damit, ihre Namen als Tags auf Wände oder Züge zu schreiben, dass die Stadt als Hauptstadt des Graffiti gehandelt wurde.
Der Kern von Graffiti ist der Name des Writers, der seine Identität in der Szene verdeutlichen sollte. Ursprünglich wurde er aus einem Spitznamen und der Straßenzahl der Jugendlichen kombiniert, später frei gewählt. Er musste gut schreibbar sein.
Oft ergänzen Pfeile, Kronen, Linien oder Punkte die geschriebenen Namen. Aus den einfarbigen, unterschriftartigen Schriftzügen wurden im Laufe der Bewegung bunte Namensbilder. Sie werden Piece genannt und sind aufwendiger gemalt als Tags.
Bekannt wurde Graffiti als HipHop-Element. Als Teil der HipHop-Szene kam die Bewegung auch nach Europa und weitere Teile der Welt: Vor allem der Kinofilm Wild Style, in dem HipHop-Vertreter mitspielten, verbreitete Graffiti-Writing in den 80er Jahren international. Während die breite Öffentlichkeit Graffiti meist als Schmiererei und Vandalismus bezeichnet, sehen die Sprayer ihre Aktionen als Kunst an.
Obwohl sich beide Bewegungen sehr nah sind, ist Graffiti nicht das gleiche wie Street-Art. Viele Street-Art-Vertreter kommen ursprünglich aus der Graffitikultur und wollten dem illegalen Sprayen den Rücken kehren. Ihre Werke sind meist bunte Bilder und Wörter. In der Öffentlichkeit sind sie deutlich angesehener als Graffiti. Erstens werden sie im Gegensatz zu den meist schwer lesbaren Graffiti besser verstanden, zweitens sind die Logos, Schriftzüge und Characters oft humorvoll.