Stil & Charakter: Die Vertreter
Street-Art ist eine Bewegung aus der Graffiti-Szene. Im Gegensatz zum Graffiti sind im Street-Art den Writern keine künstlerischen Grenzen gesetzt. Innovation, Kreativität und qualitative Umsetzung werden ihnen höher angerechnet als die Quanität, wie im Graffiti. Street-Art-Akteure sind in der Regel älter und unterscheiden sich in der Motivation von den jugendlichen Graffitisprayern.

Blek Le Rat (Xavier Prou)
Xavier Prou wurde 1951 in Paris geboren und ist der Pionier der Schablonen-Street-Art, dass im französischen Pochoir genannt wird. 1981 hat er erstmals unter dem Pseudonym Blek Le Rat Schablonengraffiti in den Straßen von Paris angebracht. Den Durchbruch hatte er vorallem mit seinem lebensgroßen Schablonengraffiti eines alten nordirischen Mannes, das unter dem Namen Buster Keaton, Charlie Chaplin oder “der Alte” bekannt ist. Weitere bekannte Characters sind Tom Waits, ein kleiner Junge in kurzer Hose, Andy Warhol, Marcel Dessault, eine Frau mit Kind, ein russicher Soldat, Mitterand, Joseph Beuys und Jesus Christus. Im Gegensatz zu vielen Graffiti-Akteuren hat Prou weniger eine rebellische als viel mehr eine didaktische Nachricht.
“I am more interested in showing the world that urban art is more than just art of rebellion, but an artform that speaks about poetry and everyday life and is a reflection of our society.”
Xavier Prou alias Blek Le Rat

Banksy
Banksy ist der bekannteste Graffitisprayer in England. Er wurde 1974 in Bristol geboren. Zeitungsartikeln zufolge könnte er Robin oder Robert Banks heißen. Bekannt wurde er durch seine subversiven und dabei humorvollen schwarzweißen Schablonen, die er vor allem an die Fassaden Londons sprüht. Aufgrund seiner illgalen Kunst bleibt Banksy jedoch anonym. Alle seine Schablonengraffiti sind politisch. Banksy ist der Meinung, dass Schablonen in der Geschichte dazu verwendet wurden, Revolutionen zu beginnen und Kriege zu beenden.

Shepard Fairey
Frank Shepard Fairey wurde 1970 in South Carolina geboren. Der US-Amerikaner begann 1989 mit der bis heute weltweit größten Propagandakampagne, hinter der sich kein Produkt verbirgt, sondern das Graffitiziel des Getting-up. Rund um die Welt findet man seine Obey Giant - Aufkleber, -Poster und -Schablonenbilder. Das englische Wort obey heißt auf Deutsch: jemanden gehorchen oder einem Befehl Folge leisten. Für Fairey ist seine “Obey-Giant”-Kampagne ein Experiment der Phänomenologie. Die Menschen sollen die Existenz des Aufklebers hinterfragen.

D*Face
D*Face wurde 1973 geboren und ist einer der bekanntesten, in London aktiven Street-Art-Künstler. Der Name kommt von dem englischen Wort deface, was entstellen, verunstalten, beschädigen oder “unleserlich machen” heißt. Seine Characters hält er graphisch klar und schlicht. Er platziert sie auf rießigen Postern, Aufklebern und Pappschildern in Großstädten auf der ganzen Welt. Bekannt ist vorallem sein D*Face-Character und der D*Dog.
Solo One
Solo One wurde 1971 in London geboren. 2004 war er einer der anerkanntesten vom Graffiti kommenden Street-Art-Aktivisten. Er begann bereits im Alter von 15 Jahren mit Graffiti. Er wollte mit seiner Stickerkampagne eine Millionen handsignierte Postaufkleber weltweit verkleben. Seine kreativen Wurzeln münden in der Graffitisubkultur. Anfangs wurde er von anderen Writern für die Methode seine Tags durch Sticker zu verbreiten ausgelacht. Er zeigt sich genervt von der konservativen Einstellung vieler Writer:
“The mainstream scene ist just tireing. [...] Not doing anything that is like shocking enough. I think graff should have been punk, but it’s more like ABBA.”
Solo One