


Die Ziele der Sprayer
Das Ziel der Sprayer ist Ruhm und Ansehen innerhalb ihrer Peergroup zu bekommen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
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Ein Bomber/Tagger schreibt so oft in der ganzen Stadt seinen Namen, dass er "stadtweit" bekannt ist; in der Fachsprache nennt sich das "all city" sein.
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Innovativ & genial sein: Der Aufstieg zum Auftragssprayer ist durchaus möglich – das Sprayen ist dann legal.
Das klassische Graffiti-Ziel ist das sogenannte Getting-up: Das Bekanntmachen des Namens.
In den 70er/80er-Jahren gab es die Bezeichnung des Kings, dem "Graffiti-König". King of the Line durfte sich die Person nennen, die eine ganze Zuglinie beherrschte. Als Zeichen durfte eine Krone über den Namen gemalt werden. Das Bemalen von Zügen wurde/wird hoch geachtet, weil schnell und unter Stress gearbeitet werden muss.
Ebenso gab es den King of Style und den stadtbekannten All City King. Dabei zählte oft die Quantität. Um den Ruhm und den Titel beizubehalten, musste sehr viel Energie und Zeit aufgewendet werden. In vielen Fällen geriet der Writer schnell wieder in Vergessenheit und verlierte den Titel. In der aktiven Zeit vernachlässigten viele junge Sprayer die Schule und hatten Ärger mit der Polizei.
Getting-up fand deshalb auch als Crew statt. Auch heute noch schreiben viele Writer den Anfangsbuchstaben der Gruppe hinter ihr Piece.
*Die Bezeichnung King hat heute durch Missbrauch an Wert verloren, das Prinzip ist allerdings das gleiche.
Die strafrechtliche Verfolgung ist für viele Witer ein trifftiger Grund, die illegale Karriere zu beenden. Obwohl illegales Arbeiten höher angerechnet wird, können stilistisch gute Künstler auch mit legalen Arbeiten hohes Ansehen in der Szene genießen. Deshalb sind Tagger im Normalfall zwischen 14 und 16 Jahre alt. Die Älteren werden zu Wandmalern, die vor allem legal arbeiten oder zu Street-Art wechseln.